Die 4 besten Zitrus-Düfte

Die Suche nach dem ultimativen Zitrus-Duft für den Sommer…

Ich arbeite zwar in der Beauty – genauer gesagt als Content Manager – aber eines kann ich gleich vorwegnehmen: Ein echtes „Parfum-Girl“ war ich nie. Skincare und Make-up sind mein Ding, meine Leidenschaft und die Bereiche, wo ich mir über die Jahre viel Fachwissen angeeignet habe. Düfte? Überlasse ich schon immer gern anderen. Einige meiner Kollegen haben gefühlt einen Doktortitel in Fragrance. Sie kennen sich mit Kopf-, Herz- und Basisnoten aus, wissen alles über Duftfamilien, beherrschen die Kunst des Layerings, unterscheiden spielend ein Eau de Cologne von einem Extrait de Parfum – und können das Ganze auch noch chemisch erklären. Ich dagegen? Nun, für mich ist die Duft-Welt eher wie Raketenwissenschaft: zu komplex, zu abstrakt – und, ehrlich gesagt, waaahnsinnig schwer mit Worten zu beschreiben.

Jetzt fragen Sie sich bestimmt, wieso Sie einen Fragrance-Artikel von jemandem lesen sollten, der kein Experte in dem Bereich ist. Vielleicht grade deshalb. Weil es jeden abholt, dem es ähnlich geht, dem es genauso schwer fällt, das richtige Parfum für sich zu entdecken, sich zu entscheiden, und am Ende: zu investieren.

Vielleicht geht es Ihnen auch beim Thema Inspiration ähnlich wie mir: Sie schnuppern zufälligerweise einen guten Duft an einer Freundin oder einer Kollegin und sind total hooked. Den brauchen Sie auch! Sobald Sie den Flakon dann aber in der Hand halten und voller Vorfreude aufs Handgelenk sprühen, merken Sie: Der riecht ja ganz anders an mir… Genau diese Art von Enttäuschung erlebe ich leider nur allzu oft.

Und trotz all dem: Ich bin kein „No-Perfume-Girl“. Ich möchte idealerweise einen Duft (oder mehrere), der mich begleitet, der meine Stimmung hebt, mein Selbstbewusstsein aufs nächste Level befördert, mir Komplimente beschert - ein „Wow, Du riechst gut!“ hören wir schließlich alle gern, oder? Einen Signature-Duft habe ich bisher nicht – weder für den Sommer noch für den Winter. Und ja, ich weiß, in meinem Job ist das ein echtes Armutszeugnis. Aber genau deshalb sind wir heute hier…

Ich bin nämlich seit Monaten auf der Suche nach einem Sommer-Signature-Scent, der zu mir passt. Und die für mich bisher reizvollste Richtung – die obendrein voll im Trend liegt – ist eindeutig: Zitrone. Zitrische Düfte gefallen mir deutlich besser als süße Vanille oder blumige Rosennoten. Sie riechen frisch, lecker und erinnern sofort an Urlaub – sind aber auch im Arbeitsalltag wunderbar tragbar.

Ich habe mich also durch jede Menge Parfums geschnuppert und bin fündig geworden. Hier kommen meine fünf Auserwählten, die mich an heißen Tagen begleiten, ohne zu kleben, die belebend wirken, ohne aufdringlich zu sein. Die echten Überflieger in der Welt der Zitrusdüfte…

 

Bevor wir loslegen, verinnerlichen Sie bitte diese Info:

 

Infokasten: 

Kopfnote: Der erste Eindruck des Parfüms, verfliegt meist nach wenigen Minuten. 

Herznote: Entfaltet sich nach der Kopfnote, prägt den Charakter des Parfüms. 

Basisnote: Bleibt am längsten auf der Haut, sorgt für Tiefe und Haltbarkeit.

 

Italian Citrus macht den Anfang, denn das Eau de Cologne ist mein Favorit (!!) und der Duft, der Italien wohl am nächsten kommt. Nennen wir es: Einen Roadtrip entlang der italienischen Amalfi Küste – hell, lebendig und voller unbeschwerter Eleganz. Der Duft ist frisch, aber nicht zu aufdringlich. Besonders gefällt mir die warme, leichte Moschusnote - fast ein wenig nostalgisch. D.S., Parfümeur und Gründer, bringt es auf den Punkt: „Dieser Duft ist mehr als eine Hommage an italienische Zitrusfrüchte – er ist eine Erinnerung an Orte, an denen das Leben leicht, schön und hell ist. Man trägt ihn nicht nur, man erlebt ihn.“ Oh ja, das kann ich bestätigen.

 

Kopfnoten: Kaltgepresste Zitrone, Chinotto, Blutorange

Herznoten: Grüne Mandarine, Veilchenblatt, Weihrauch

Basisnoten: Copaiba-Balsam, Moschus Ambrette, Eichenmoos

 

Wie der Name vermuten lässt, dreht sich hier alles um Orange. Der Auftakt ist kräftig: saftige Orange (yum!) trifft auf vibrierende Energie. Doch mir wurde schnell klar – dieser Duft will mehr als nur frisch sein, er will Präsenz vermitteln. Pepperwood bringt eine subtile Wärme, die die Frische schön ausbalanciert, während Akigalawood (ein, wie ich lernte in der Duft-Welt äußerst bekannter, tief-holziger und fast erdiger Stoff) dem Parfum Tiefe verleiht. Moschus rundet die Komposition weich und sinnlich ab – I like! 

 

Ebenfalls hier enthalten: Iso E Super. Ich habe mich ein wenig schlau gemacht – Iso E Super ist ein synthetischer Duftstoff, der auf dem Teststreifen kaum riechbar ist, sich auf der Haut aber je nach Person unterschiedlich entfaltet. Diesen Duft müssen Sie also unbedingt beim Testen direkt auf die Haut auftragen. Hier sorgt das Molekül für eine luftige, fast schwebende Qualität. Fazit: Orange Crush ist ideal für Business-Tage, an denen man Eindruck machen und Selbstbewusstsein versprühen möchte.

 

Kopfnote: Bitterorange, Mandarine, Zitrone, Petitgrain, Rosmarin, Thymian

Herznote: Minze, Pfefferminze

Basisnote: Zedernholz, Moschus, Immortelle (Italienische Strohblume)

 

Der Flakon hat mich zuerst optisch angezogen. Auch der Name Tangerine Boy gefällt mir gut. Von Phlur mag ich viele andere Düfte, daher musste Tangerine Boy getestet werden. Das Eau de Parfum, ebenfalls unisex, ist alles andere als zurückhaltend – dieser Duft liebt die Bühne. Schon beim ersten Sprühen macht sich seine energiegeladene Frische bemerkbar: Zitrone und Ingwer sorgen für einen wachen, fast elektrischen Auftakt. Außerdem treffen hier Apfel, Jasmin und spritzige Mandarine aufeinander – ich mag diese fruchtige, leicht florale, saftige und lebhafte Komposition wirklich sehr. Ein Mood-Boost ist hier garantiert. 10/10!

 

Kopfnoten: Zitrone, Ingwer, Schwarzer Pfeffer

Herznoten: Apfel, Mandarine, Jasminblüte

Basisnoten: Amber, Moos

 

Quercus hat mich positiv überrascht. Ehrlich gesagt musste ich erstmal googeln, was ein Eau de Cologne überhaupt ist. Antwort: eine leichte Duftformulierung mit nur 2–5% Duftöl – also eher flüchtig. Umso überraschender: Quercus hält bei mir erstaunlich lange und wirkt alles andere als dezent. Der erste Spritzer? Zitrone, Limette, Bergamotte – so frisch, dass ich sofort an den Garten meiner Oma denken muss. Doch Quercus bleibt nicht bei Frische stehen: Jasmin, Maiglöckchen und Kardamom bringen florale Wärme und eine feine Würze. Und die Basis aus Sandelholz, Moschus und Eichenmoos gibt dem Ganzen etwas angenehm Erdiges und sehr Elegantes. Fast wie ein frisch gebügeltes weißes Hemd oder ein Spaziergang durch gepflegte englische Gärten – klassisch, nie langweilig, einfach sehr „well-mannered“. Perfekt für den Alltag, aber auch für besondere Anlässe. Und bitte lachen Sie nicht, aber bei dem Duft muss ich ein bisschen an Hugh Grant denken – charmant, britisch, wunderbar ironisch und immer mit Stil.

 

Kopfnoten: Zitrone, Limette, Mandarine, Bergamotte

Herznoten: Jasmin, Maiglöckchen, Kardamom

Basisnoten: Eichenmoos, Sandelholz, Galbanum, Moschus, Amber

 

Ich hoffe, dass ich Sie abholen, mitnehmen, inspirieren und neugierig auf den ein oder anderen Zitronen-Duft machen kann. Und vielleicht ist ja auch Ihr neuer Signaure-Scent dabei? Was ich aus diesem Selbsttest lernen konnte: Manchmal braucht es nur einen Spritzer, um sich wie die beste Version seiner selbst zu fühlen. Und: Es ist möglich, seinen Signature-Duft zu finden - auch wenn man schon über 30 ist. Und wer weiß, vielleicht verschlägt es mich in Zukunft öfter in die Fragrance-Kategorie.

Happy Spraying!